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Vom Klosterbesitz
zur Topwohnlage

Rebberge sind ein prägendes Element in der Silhouette Stäfas, und das schon seit dem Spät­mittelalter. Als Pionier des Weinbaus darf wohl Fritschi Blatter gelten. Der Abt von Einsiedeln hatte ihm nämlich ein Stück Land verpachtet, worauf der brave Mann Reben anpflanzte. Am 20.August 1403 beurkundete das der Amtmann von Staeffe, wie der Ort damals noch hiess. Obwohl ein See und mittlerweile eine Kantons­grenze dazwischenliegen, ist die Geschichte Stäfas eng mit der-jenigen des Klosters Einsiedeln verbunden. König Otto II. bestätigte dem Kloster schon 972 die klösterlichen Besitzungen am See, darunter auch ein Ort namens Steveia – Stäfa.

Der Kehlhof, heute ein Ortsteil von Stäfa, zeugt ebenfalls von diesen Besitzverhältnissen. Kehlhof, Chehlhof, Kellhof bezeichnen einfach Hofgüter, die einem (Benediktiner-)Kloster zinspflichtig waren. Ob der Fritschi Blatter Reben pflanzte, weil die Einsiedler Mönche besonders gerne einem Kelch Wein zusprachen, ist nicht überliefert.

Heute ist Stäfa die grösste Weinbaugemeinde im Kanton Zürich. Die vielen Sonnenstunden und der Zürichsee, der Wärme speichert, sorgen dafür, dass die Reben hier besonders gut gedeihen. —